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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 208

1873 - Essen : Bädeker
208 schiffe aus, die die Kauffahrer auf der Elbe in Schutz nahmen Die Raubritter hatten nun üble Tage. Ihre Burgen wurden belagert, zerstört, der Erde gleich gemacht, und die Galgen mit ihren Personen geziert. Nicht bester erging es den Seeräubern; eine mächtige Flotte lief gegen sie aus, suchte sie auf, vernichtete ihre Fahrzeuge, ersäufte ihre Mannschaft. Bald erzitterte alles vor der deutschen Hansa, so nannte man diesen Bund, denn in der Sprache jener Zeit hieß Hansa so viel als Verbindung. Sogar der König von Dänemark, der gefährlichste Feind der Städte Lübeck und Bremen, wurde gedemüthigt und genöthigt, die Feindseligkeiten gegen sie einzustellen. Als die andern norddeutschen Handelsstädte sahen, wie furchtbar sich die Hansa gemacht hatte, und wie sicher sie ihren Handel trieb, so traten viele von ihnen dem Bunde bei. Die ersten waren Braun- schweig, Rostock, Wismar, Stralsund, Greifswalde, Kolberg, Stettin, Stolpe, Anclam, in der Folge auch noch viel mehrere, wie Berlin, Frankfurt an der Oder, Königsberg, Danzig, Magdeburg, Köln rc., im Ganzen über sechszig Städte. Sie hatten sich nun selbst vor den mächtigsten Feinden nicht mehr zu fürchten; im Gegentheil, sie führten eine hohe, gebieterische.-Sprache gegen sie und wußten ihren Worten Bedeutung zu geben. Wer sich nicht in der Güte zur Ruhe fügte, der wurde schnell, oft schimpflich, dazu gezwungen. Mit jedem Jahre verstärkte sich ihr Bund; zur Zeit seiner höchsten Macht gehörten fünfundachtzig Städte zu demselben. Sie rüsteten gemeinschaftlich eine Flotte von mehr als 200 Schiffen aus, hielten ein furchtbares Land Heer, führten Kriege mit mächtigen Fürsten, er- oberten ihre Städte und Länder, stießen Könige vom Thron. Der schwedische König Magnus verlor durch die deutsche Hansa feine Krone, und dem dänischen König Christoph wurde von einem Danziger Bürgermeister der Krieg erklärt. Andere Städte und Länder bemühten sich dagegen um die Freundschaft der deutschen Hansa und räumten ihnen Schiffe, Waarenlager und Vorrechte ein. So kam bald ihr Handel in den Niederlanden, in England, in den nordischen Reichen, in Ost-Europa zum höchsten Flor. Zu Lübeck wurden die Hansatage, das heißt die Bundesver- sammlungen, gehalten, wobei sich alle Bundesstädte durch ihre Abge- ordneten einfanden. Auch Gesandte oder • Geschäftsträger aus den be- nachbarten Staaten erschienen dabei, wenn mit dem Bunde etwas zu verhandeln war. Hier wurden alle -nöthigen Maßregeln, und Unter- nehmungen verabredet, die Beiträge -zu den Kosten ausgeschrieben und die Beschwerden eines jeden gehört und abgethan. Der Bund hielt strenge Polizei unter seinen Gliedern. Hatte eine Stadt ihre Pflichten nicht erfüllt, oder sich eines Frevels schuldig gemacht, so wurde sie verhanset, das heißt aus dem Bunde ausgestoß'en, geächtet, für eine Feindin aller anderen erklärt. Eine solche Strafe war immer von furchtbaren Folgen, denn der geächteten Stadt wurden ihre Schiffe weggenommen und ihr Handel zerstört.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 246

1873 - Essen : Bädeker
246 Ls. Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. (1840—1861.) Nach Friedrich Wilhelm's Ei. Tode bestieg am 7. Juni 1840 der Kronprinz als Friedrich Wilhelm Iv. den Thron seines Vaters. Mit hohen und frommen Vorsätzen begann er seine Regierung. Als er am 10. Sept. 1840 in Königsberg die Huldigung der Abgeord- neten der Provinzen Preußen und Posen empfing, da hob er seine Rechte gen Himmel und sprach in ernster und feierlicher Stimmung die Worte: „Ich gelobe hier vor Gottes Angesicht und vor diesen Zeugen allen, daß ich ein gerechter Richter, ein treuer, sorgfältrger, barmherziger Fürst, ein christlicher König sein will, wie mein unvergeßlicher Vater es war. Gesegnet sei sein An- denken! Ich will Recht und Gerechtigkeit mit Nachdruck üben, ohne Ansehn der Person. Ich will das Beste, das Gedeihen, die Ehre aller Stände mit gleicher Liebe umfassen, pflegen und fördern — und ich bitte Gott um den Fürstensegen, der den Gesegneten die Herzen der Menschen zueignet und aus ihm einen Menschen nach dem göttlichen Willen macht — ein Wohlgefallen der Guten, ein Schrecken der Frevler! Gott segne unser theures Vaterland!" Am 15. Oktober desselben Jahres fand in Berlin die Huldi- gungsfeier der übrigen sechs Provinzen statt, wobei der König vor einer zahllosen Volksmenge also sprach: „Ich gelobe, mein Regiment in der Furcht Gottes und in der Liebe der Menschen zu führen!" Getreulich hat Friedrich Wilhelm Iv. diese Gelöbnisse gehalten nach seinen besten Kräften. Freundlich und liebevoll gegen Jeden im Lande, war er mit mildthätiger Hand überall bereit, wo es galt, Noth und Elend zu lindern. Künste und Wissenschaften, Handel und Gewerbe, Acker- und Bergbau gewannen unter sei- ner Regierung einen hohen Aufschwung. Was dem preußischen See- handel noch fehlte, war der Schutz einer Kriegsmarine*) und für diese ein Nordseehafen. Friedrich Wilhelm Iv. ließ darum in Danzig, Stettin, Stralsund Marine-Anstalten gründen, stiftete in Berlin ein Seecadetten-Jnstitut, kaufte Kriegsschiffe, er- nannte seinen Vetter, den Prinzen Adalbert, zum Admiral der bis auf 57 Fahrzeuge (mit 292 Kanonen) gebrachten jungen Marine und erwarb 1854 für l/2 Mill. Thlr. von Oldenburg den Jadebusen als Gebiet zur Anlegung eines preußischen Kriegshafens. Der hohe Kunstsinn des Königs ließ ihn kein Opfer scheuen, prachtvolle Denk- mäler alter Baukunst zu erhalten und unvollendete ihrer Vollendung entgegenzuführen. Mit königlicher Freigebigkeit zahlte er zur Vollendung des herrlichen Domes zu Köln allein jährlich 50,000 Thlr. — Am 5. Dezember 1848 gab der König dem Lande jeine Ver- fassung (Constitution). Nachdem dieselbe von der Volksver- tretung, den beiden Kammern, revidirt (durchgesehen) und mit den- selben vereinbart worden war, wurde sie am 6. Februar 1850 vom Könige beschworen. Seitdem ist Preußen ein konstitutioneller Staat, *) Kriegsmarine ----- Seemacht, Kriegsschiffe mit ihrer Bemannung.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 249

1873 - Essen : Bädeker
249 nahmen zur Befreiung der Herzogthümer Schleswig-Holstein von der Vergewaltigung der Dänen. Preußen hatte Österreichs Theilnahme an dem Kriege gewünscht, um die Einmischung des Auslandes in diese deutsche Angelegenheit abzuhalten, andererseits aber auch, um in der Leitung derselben nicht von den Mittel- und Kleinstaaten am Bunde abhängig zu sein. Österreich hielt seine Betheiligung für rathsam, um Preußens Schritte im Norden zu beobachten und diesem die Vortheile des Sieges nicht allein zu überlassen — und» so wurden denn die beiden deutschen Großmächte hier Bundesgenossen im Kampfe um Schleswig-Holstein. Ä?. Der Schleswig-Holstein'fche Krieg. (1864.) Seit gar langer Zeit standen die deutschen Herzogthümer Schleswig-Holstein unter der Regierung der Könige von Däne- mark. Dabei blieben aber die alten Grundsätze bestehen, wonach die Herzogthümer nicht mit Dänemark vereinigt, sondern als selbstständige, fest mit einander verbundene Staaten — „up ewig ungedeelt“ — bestehen bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden sollten. Schon in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts fing man aber in Dänemark an, das hergebrachte Recht der Herzogthümer zu verdunkeln, den Bewohnern deutsche Sitte und deutsche Sprache zu verküm- mern und dafür in Kirche und Schule ihnen das Dänische aufzu- dringen. Standhaft widersetzten die Schleswig-Holsteiner sich diesen Versuchen. Das ging unter vielen Wechselfällen so fort, bis der König Christian Ix. am 18. November 1863 eine neue, vom dänischen Reichsrath genehmigte Verfassung unterzeichnete, nach welcher das Herzogthum Schleswig von Holstein getrennt und der dänischen Monarchie einverleibt werden sollte. Da hierin eine offenbare Ver- letzung -des Rechtes der Herzogthümer lag, so forderten Österreich und Preußen den König Christian auf, diese Verfassung zurückzunehmen. Die Aufforderung blieb ohne Erfolg — und so mußte denn der Krieg entscheiden, den jetzt Österreich und Preußen gemeinschaftlich unter- nahmen. Im Januar 1864 rückten die vereinigten Österreicher und Preußen, 45,000 Mann stark, in Holstein ein. Am 2. Februar wurden die Schanzen bei Mifsunde von den Preußen beschofien, und als die Österreicher bis zu dem von den Dänen besetzten „Danne- werk", einem durch Wall und Graben, durch Schanzen und Forts besetzten Damm, vorgedrungen waren, hatten die Dänen sich bereits nach Norden zurückgezogen. Unweit Flensburg wurden sie von den Österreichern eingeholt und bei Oversee am 6. Februar geschlagen. Am 9. Februar rückten die ersten Preußen in den Sundewitt ein. Nach einer längeren Belagerung und Beschießung der „Düppeler Schanzen" erfolgte am 18. April der denkwürdige Sturm auf dieselben. Um 2 Uhr Nachmittags waren die Schanzen in Besitz der Preußen und das ganze Festland Schleswigs von den Dänen befreit.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 250

1873 - Essen : Bädeker
250 Es war ein glorreicher Tag für die preußischen Krieger. Er hatte den Dänen 5000 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen gekostet; der Verlust der Sieger betrug 1188 Mann, darunter 70 Of- fiziere. — König Wilhelm eilte selbst nach dem Sundewitt, um bei feierlicher Parade den Truppen persönlich seinen Dank auszusprechen. Drei Tage verweilte er im befreiten Lande und kehrte mit den Trophäen*) von Düppel (118 Kanonen, Fahnen rc.) und einem Ehren- geleite von 127 der Tapfersten unter den Siegern in die jubelnde Hauptstadt Berlin zurück. Während der Belagerung und Einnahme von Düppel waren die Österreicher und die preußischen Garden nach Norden vorgedrungen und hatten die Halbinsel Jütland besetzt. Nachdem hierauf die Preußen am 29. Juni die Insel Alsen eingenommen und die Dänen auch zur See von der österreichischen und preußischen Flotte schwere Nieder- lagen erlitten hatten, mußte König Christian am 30. October 1864 Frieden schließen und die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg nebst den dazu gehörigen Inseln an die Sieger abtreten. So war denn zur Freude aller Deutschen das Werk der Befreiung der Herzogthümer von dänischer Bedrückung vollendet. Aber noch ahnte man nicht, daß über die Theilung und Verwaltung der gemein- schaftlich erworbenen Herzogthümer bald ein zweiter — zwar kurzer, aber sehr blutiger — Krieg ausbrechen, und daß eben dieser Krieg endlich die Lösung des Zwistes um die Führerschaft in Deutschland zu Gunsten Preußens entscheiden sollte. 418. Die Auflösung des deutschen Bundes. (14. Juni 1866.) Durch den Wiener Friedensvertrag waren der Kaiser von Öster- reich und der König von Preußen gemeinschaftlich Besitzer der Herzogthümer Schleswig-Holstein-Lauenburg geworden. Sie ließen einen Theil ihrer Truppen als Besatzung in den Herzogthümern zurück und ordneten für die Verwaltung derselben eine gemeinschaft- liche provisorische**) Regierung an. Österreich konnte auf den Besitz der Herzogthümer, von denen seine übrigen Länder weit entfernt liegen, nur geringen Werth legen und beantragte^schon bald nach dem Friedens- schluß bei Preußen die gemeinschaftliche Übertragung derselben an den Prinzen Friedrich von Augustenburg, der bereits früher sein Erb- recht auf diese Länder geltend zu machen versucht hatte. Preußen da- gegen, als der natürliche Beschützer der Nordmarken Deutschlands, mußte in seinem eigenen und im Jntereffe Deutschlands von dem zukünftigen Fürsten der Herzogthümer verlangen: — eine innige Verbindung der gesammten Wehrkraft der Herzogthümer mit dem preußischen Heere und der preußischen Flotte — ungehinderte Anlegung von Kriegshäfen im Lande — Gestattung des Baues eines Nord-Ost- *) Trophäen = Stegoszcichen. **) provisorisch — vorläufig, einsiwckle».

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 353

1873 - Essen : Bädeker
358 und kleine Fahrzeuge noch in weiter Entfernung verschlungen werden. Wird aber das Schiff von zwei gegen einander treibenden Eisschollen gefaßt, so bleiben von ihm nur die zerquetschten Holzfasern übrig. Im Ganzen find bis jetzt gegen hundert Entdeckungsreisen in das nördliche Eismeer unternommen, fast sämmtlich von Englän- dern. Obgleich alle diese Versuche in Bezug auf den Hauptzweck miß- langen, und eine Verbindung zwischen dem atlantischen und großen Ocean durch das nördliche Eismeer für die Schifffahrt immer noch nicht hergestellt ist; so entdeckte man doch eine große Küstenstrecke und gewann wenigstens einiges durch Fischfang und Pelz- werke. Es wurden Pelzkompagnien gestiftet, wie z. B. die Hud- son skompagnie, und dadurch wurden zugleich die Küsten jener Län- der immer mehr und mehr erforscht. Die ersten bedeutenden Schritte zur Beschiffrmg des.polarmeeres geschahen schon von John Davis (1585—1587) und von William Bassin (1615—1616). Im Jahre 1831 machte John Roß die wichtige Entdeckung des magne- tischen Nordpols, woselbst die Magnetnadel eine senkrechte Stellung einnimmt und in diesen Gegenden für die Schifffahrt unbrauchbar wird. Im Juli 1845 sandte die englische Regierung den Kapitain John Franklin aus. Zwei Jahre waren verflossen, ohne daß man etwas von ihm hörte. Da beschloß die Regierung, eine Expedition zur Auf- findung des Verunglückten auszusenden. An der Spitze stand der Kapitain James Clark Roß, im Mai 1847. Am 3. November 1849 kam er mit seinen beiden Schiffen wohlbehalten wieder nach England zurück, ohne eine Spur von John Franklin entdeckt zu haben. Er hatte in dem Eismeere länger als zwei Jahre zugebracht und am Kap Leopold überwintert. Ueber dreißig Unternehmungen wurden nun von 1849 bis 1859 gemacht, um die Verschollenen aufzusuchen oder Kunde ihres Heldentodes zu bringen. Endlich gelang dieses der letzten Expedition, welche die Gemahlin Franklins im Juli 1857 unter dem Kapitain M'clintocks ausgesandt hatte. Derselbe ist am 21. September 1859 zurückgekehrt und hat die Nachricht mitgebracht, daß die Mannschaft Franklins ihre Schiffe am 22. April 1848 (also beinahe 3 Jahre nach der Abfahrt von England) 5 Meilen nord- nordwestlich von der Küste von King Williams Island verlassen habe, und daß die Schiffe dort später zu Grunde gegangen seien. An einem Punkte der Nordwestküste von King Williams Island fand man unter einigen losen Steinen ein Zinngehäuse, das einen vom 25. April 1848 datirten Zettel enthielt, auf welchem die Nachricht niedergeschrieben war, „daß die Schiffe, nachdem sie seit dem 12. Sep- tember 1646 vom Eise eingeschlossen gewesen, am 22. April 1848 von der Mannschaft verlassen worden und daß die noch am Leben be- findliche Bemannung, in Allem 105 Personen, unter dem Commando des Kapitains Cro zier von da nach dem Fisch flusse aufgebrochen sei. Franklin sei schon am 11. Juni 1847 gestorben und der Gesammtverluft durch Todesfälle in der Expedition betrage bis jetzt Haesters' Leseiuch für Oberkl. Sinmltan-Ausgabe. 23

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 450

1873 - Essen : Bädeker
450 1248, das Chor geendet 1320. Er ist noch unvollendet, keiner seiner Thürme ausgebaut, und doch ragt er über alle Gebäude der Welt hervor und übertrifft alle an innerer Vortrefflichkeit der Kunst. Ihm zunächst au Rang steht das große Münster zu Straß bürg, begon- nen schon 1015, sein berühmter Thurm erst 1276 durch den Meister Erwin von Steinbach in seinem Grundrisse angelegt, und endlich 1439 durch den Meister Johann Hülz von Köln vollendet. Der andere Thurm ist nicht ausgeführt. Unter den großen Werken dieser Zeit treten ferner hervor die herrlichen Kirchen von Freiburg im Breisgau, Ulm, Erfurt, Marburg, Würzburg u. f. w., später die Prachtbauten von Prag und zahlreiche herrliche Kirchen in den Niederlanden. Neben vielen Domen erhielten sich auch manche Rathhäuser der Städte in ihrer altherkömmlichen Schönheit. 23. Columbus und die Entdeckung von Amerika. (1492.) Schon im Alterthume galt das ferne Indien für das Land der Wunder. Tiefe Weisheit, unübertreffliche Kunstwerke, vor allem aber unermeßliche Reiche thümer suchte man dort. Doch kannte man bis zum 15. Jahrhundert n. Chr. keinen andern Weg dahin, um die Schätze jenes Landes zu beziehen, als den langwierigen und durch Beduinen unsichern Landweg über Ägypten und Abessynien. Schon mancher denkende Kopf hatte sich die Frage aufgeworfen, ob nicht Afrika unten in eine Spitze auslaufe, und ob man nicht durch Um- schiffung desselben schneller und ungehinderter nach Indien müsse gelangen können? Im 14. und 15. Jahrhunderte waren die Portugiesen die unternehmendsten Seefahrer, und König Johann Ii. sandte einen kühnen Mann, Barth olomäus Diaz, zur Entdeckung dieses Seeweges nach Indien aus. Wirklich erblickte er die äußerste Spitze von Afrika, und in froher Ahnung gab ihr der König den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung", überzeugt, daß es jetzt nicht mehr schwer halten müsse, das ersehnte Indien aufzufinden (1486). In eben der Zeit kam ein anderer Mann auf einen noch kühneren Gedanken: „Wie", dachte er, „ist nicht die Erde eine Kugel? Lesen wir nicht in den auen Reisebeschreibungen, daß Indien sich in unermeßlicher Weite gegen Osten erstreckt? und muß man daher nicht, wenn man gerade nach Westen segelt, am Ende auf dasselbe treffen? Ja, haben nicht portugiesische Seefahrer Leichname in ganz eigenthümlicher Körperbildung, künstlich bearbeitetes Holz und unbekanntes Rohr von Westen her auf den Wellen treiben sehen? Und wie, das sollte nicht auf ein Land im Westen deuten?' Dieser ungeheure Ocean sollte eine solche Wasser- wüste, und alles Land nur auf die eine Halbkugel zusammengedrängt sein?" Je mehr er darüber nachsann, desto mehr wurde er von der Richtigkeit seiner Ver- muthung überzeugt; und er beschloß, Hand an die Ausführung zu legen. Christoph Columbus — dies ist der Name des merkwürdigen Mannes — war in Genua geboren. Schon als Knabe widmete er sich dem Seemannsberufe. Doch bald überzeugte sich sein höher strebender Sinn, daß er ohne Kenntniß der Geometrie, Stern- und Erdkunde nur ein gemeiner Schiffer bleiben würde, und er widmete sich diesen Wiffenschaften voll Eifer. Von seinem 14. Jahre an war er beständig zur See; in einigen Gefechten legte er Beweise großen Muthes und unerschrockener Geistesgegenwart ab. Auf portugiesischen Schiffen machte er mehrere Entdeckungsreisen mit, und galt bald bei allen Kundigen für einen Seefahrer, der wenige seines Gleichen hätten Seiner Vaterstadt Genua wollte er den Vortheil und die Ehre seines Unter- nehmens zuwenden, aber theils scheute man die Kosten der Ausrüstung der hierzu nöthigen Schiffe, theils sah man in den Vorschlägen des Columbus nur über- spannte Ideen, und nannte ihn einen Plänemacher. In Lissabon gings

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 451

1873 - Essen : Bädeker
ihm nichr besser; seinen Bmder sandte er nach England, während er selbst dem spanischen Hofe sein Unternehmen zu empfehlen suchte. Aber man hielt ihn für einen Träumer, und einer meinte sogar in seiner Weisheit, wenn man da so weit herumsegeln wollte, so müßte man ja zuletzt immer tiefer und tiefer hinun- tergleiten und könnte dann am Ende den Wasserberg nicht wieder hinauf I Endlich nach 5 Jahre langem Harren gelang es einem Freunde des Columbus, die edle Jsabella, Königin von Spanien und Gemahlin Ferdinands des Katho- lischen, dahin zu vermögen, daß sie dem Columbus drei Schiffe übergab. In einem Vertrage wurde feierlich festgesetzt, daß Columbus zum Großadmiral aller neuen Meere" und zum Unterkönig aller Länder und Inseln, die er entdecken würde, ernannt sei, daß ihm der zehnte Theil aller Einkünfte gehören, und daß alle diese Würden und Vortheile auf seine Erben übergehen sollten. Die Schiffe waren ziemlich mittelmäßig und klein, 120 Personen machten die ganze Beman- nung aus und die meisten von ihnen ließen sich nur ungern auf dieses, wie es schien, tollkühne Unternehmen ein. Am 3. August des Jahres 1492, kurz vor Sonnenaufgang, stieß die kleine Flotte vom Lande ab, in Gegenwart unzähliger Zuschauer. Lange folgten die Blicke den kühnen Abenteurern. Nach mehreren Tagen erhob sich ein Oftwind, der die Fahrt rasch förderte. Bald war alles Land verschwunden. Ein entsetz- licher Gedanke für Menschen, die sich zum ersten Male auf einem von der ganzen lebendigen Welt abgeschnittenen Gezimmer von Balken und Brettern den wilden Wogen Preis gegeben sahen; rings umher Meer und Himniel, immer weiter und weiter fortgetrieben, von einem Verwegenen angeführt, der keine andere Kunde vom Ziele hatte, als die, welche seine Einbildung ihm vorspiegelte! Wahrlich, es war den Beherztesten nicht zu verdenken, wenn ihnen bange wurde; wenn sie den Rasenden verwünschten, der mehr als hundert Menschen so kaltblütig, wie es ihnen schien, mit in sein eigenes Verderben zog. Columbus flößte ihnen indessen durch seine eigene Ruhe Bewunderung und Vertrauen ein. Unermüdet stand er mit Senkblei und Beobachtungsinstrumenten auf dem Verdecke, schlief nur wenige Stunden und zeichnete auch das kleinste Ereigniß auf. Wo er Angst und Traurigkeit bemerkte, da redete er freundlich zu, die Murrenden heiterte er mit Versprechungen auf. Der Wind blies immer stärker, und die Schiffe flogen wie Pfeile dahin. Am 1. Oktober waren sie schon 707 Seemeilen von ihrer Heimath entfernt. Ihre Angst wuchs von Stunde zu Stunde. Da zeigte sich ihnen ein Hoffnungsstrahl. Ein ganzer Schwarm Vögel setzte sich auf ihre Masten nieder. Aber sie wußten noch nicht, daß die Seevögel viele hundert Meilen weit fliegen können. Einige Tage später war die See mit grünem Meergrase bedeckt, so daß die Schiffs in ihrem Lauf fast aufgehalten wurden. Aber Gras und Vögel verschwanden wieder, und die Armen sahen sich aufs neue aüf dem weiten öden Ocean allein. Da brach. unter der Mannschaft der «sturm des Aufruhrs endlich los; einige faßten sogar den verruchten Gedan- ken, den Columbus, wenn er sich weigere, zurückzukehren, über Bord zu wer- fen. Columbus stellte sich, als ob er ihre meuterischen Absichten gar nicht merke, und es gelang ihm nochmals, sie durch sein heiteres Vertrauen zu besänf- tigen; er erklärte, daß er mit seinen bisherigen Fortschritten zufrieden sei und gewisse Hoffnung habe, sein Ziel bald zu erreichen. Vögel erschienen und verschwanden wieder; die Sonne ging auf und unter, und die Schiffe flogen noch immer pfeilschnell nach Westen. Die Angst der Schiffslmte verwandelte sich in Verzweiflung, und sie erklärten, daß sie nicht weiter gehen würden. Da entfaltete Columbus die ganze Kraft seines Geistes. Mit Festigkeit erklärte er ihnen, es sei alles umsonst, er werde von dem Unter- nehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. — Schwer- lich aber würde er im Stande gewesen sein, die verzagte meuterische Rotte noch länger im Zaume zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage bestimmtere Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Rohr und ein Baumast mit rothen Beeren schwammen auf sie zu und sogar einen künstlich geschnitzten Stab fischten sie auf. Die Sonne war eben untergegangen. Columbus befahl, 29*

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 453

1873 - Essen : Bädeker
453 feit der Gewässer, eine schimmernde Bläue des Himmels, einen strahlenden Glanz der nächtlichen Gestirne, wie er solche noch nie erlebt. Bald stießen sie auch aus mehr gebildete und kriegerische Einwohner. Ihre Könige hießen Kaziken. Einer derselben erzählte dem Columbus, freilich mehr durch Zeichen, als durch Worte, daß zuweilen Feinde von den benachbarten karaibischeu Inseln sie überfielen, die Gefangenen fortschleppten, brieten und — auffräßen. Auch gab er ihm eine Menge Gold für kleine Messer, Spiegel, Schnüre und ähnliches^ Spielzeug, be- merkte ibm aber, das eigentliche Goldland sei weiter gegen Süden zu suchen. Columbus gab dem Kaziken zu verstehen, er wolle auf seiner Insel (Hispaniola oder Haity) eine kleine Festung zum Schutze gegen jene Menschenfresser erbauen und eine Hülfsbesatzung darin zurücklassen, was denn die Emgebornen mit großer Freude erfüllte. Columbus selbst mußte an seine Rückkehr denken, weil ein Schiff ihm gescheitert war und ihm seine Begleiter nicht sehr zuverlässig schienen; 39 Spanier ließ er zurück, ermahnte sie zu einem friedlichen Benehmen gegen die Indianer, nahm einige Eingeborne und Erzeugnisse ihres Bodens mit an Bord und ging endlich am 3. Januar 1493 wieder unter Segel. Ein fürchterlicher Sturm hätte aber den kühnen Seglern und ihren wichtigen Nachrichten beinahe Vernichtung gebracht. Columbus, dem alles daran lag, daß die wichtige Aufgabe seines Lebens, die er nun gelöst, der Menschheit nicht verloren gehe, schrieb eilig eine Nachricht von seinen Entdeckungen aus Pergament, steckte dies, sorgfältig verwahrt, in eine Tonne und warf sie ins Meer. Nun erwartete er ruhig sein Schicksal. Doch sollte ihm die Freude zu Theil werden, selbst das Gelingen seines Unternehmens zu berichten. Der Himmel klärte sich auf und am 15. März 1493 lief Columbus in den spanischen Hafen von Palos ein. Mit welchem Jubelgeschrei wurde er da von der gaffenden Menge empfangen, die ihn vor 7 Monaten an eben der Stelle hatten abfahren sehen! Man läutete die Glocken, feuerte die Kanonen ab und erdrückte ihn beinahe, als er, ein frommer Christ, mit den Seinen in Prozession nach der Hauptkirche ging. Der Hof hielt sich damals in Barcellona auf, und Columbus mußte daher der Länge nach ganz Spanien durchziehen. Dies war ein wahrer Triumpbzug, und nachdem er feierlich vor Ferdinand und Isabellen, die auf dem Throne saßen, Bericht abgestattet, da herrschte ein Entzücken, eine Begeisterung in der Versammlung, daß Columbus fühlte, er sei reichlich belohnt für alle Mühen und Opfer, die er gebracht; es war der schönste Tag seines Lebens. Durch ganz Europa flog das Gerücht von der neuentdeckten Welt und erfüllte alle, besonders aber die Gelehrten, mit Bewunderung und Entzücken. Jetzt wollte alles nach der neuen Welt, um mit Gold und Schätzen beladen nach einigen Monaten wieder zurückzukehren. Mit Columbus segelten alsbald 1500 Menschen ab; neue Inseln wurden entdeckt, große Reichthümer zusammengescharrt. Aber die armen Eingebornen wurden von den geldgierigen Spaniern schrecklich mißhandelt und Columbus selbst, als ein Ausländer, mit Undank belohnt. Der König hielt ihm den Vertrag nicht, sandte einen vornehmen Spanier als Unterkömg an des Columbus Stelle, und dieser ließ sogar den edlen Mann in Ketten legen. Der König sprach ihn zwar wieder frei, aber die ihm feierlich zugesicherten Bedingungen des Vertrags wurden ihm nicht gehalten; und ob er gleich noch drei Reisen unternahm und neue Länder entdeckte, so achtete man sei- ner doch nicht mehr, und von Kummer niedergebeugt, beschloß er 1506 lebens- müde seine Laufbahn. Seine Leiche wurde nach der Insel Cuba gebracht. Nicht einmal den Namen hat er dem neuentdeckten Erdtheile gegeben, welcher vielmehr nach einem fast verdienstlosen Florentiner, Amerigo Vespuci, der behauptete, zuerst das Festland entdeckt zu haben, Amerika genannt wurde. Die neuere Zelt suchte diese Unbill etwas zu vergüten, indem eine Republik des süd- lichen Amerika und der Hauptbezirk der Vereinigten Staaten Nordamerikas fick den Namen Columbia beilegten. Mag der Staub der Edlen modern, Die dem Kampf fürs Rechte sich geweiht: Ihres Ruhmes Flammenzüge lodern In dem Tempel der Unsterblichkeit!

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 459

1873 - Essen : Bädeker
459 werden. Doch der blutigste Kampf mußte noch mit den Österreichern um die Festung Mantua geführt werden. Von Neuem blieb Napoleon Sieger in der dreitägigen Schlacht bei Arcóle (15.—17. Nov.) nach den furchtbarsten Anstrengungen, und nachdem er selbst fast das Opfer seines kühnen Muthes geworden war. Der Erzherzog Karl konnte Italien nicht mehr retten, und der Friede von Campo Formio (Okt. 1797) machte dem Krieg ein Ende. Mit unbeschreiblicher Begeisterung ward der Mann, durch desien Talent die Franzosen gesiegt hatten, in Frankreich aufgenommen und mit Ehrenbezeugungen überhäuft. Nichts desto weniger fand Napoleon unter seinen Mitbürgern großen Neid, ja Haß. Der Wann, welcher so leicht Sieg an Sieg knüpfte, schien vielen gefährlich, und erwünscht kam es daher diesen, daß er selbst einen Plan entwarf, welcher ihn aus Frankreich entfernte. Nur ein Feind nämlich war noch unbesiegt von den Franzosen und mochte mit diesen nicht Frieden schließen: England. Gegen dieses Land be- gannen jetzt die furchtbarsten Rüstungen, überall sammelten sich Truppen und in allen Häfen Kriegs- und Lastschiffe. Doch Nicht in England selbst dachte Napoleon zu landen, sondern dieses Land da anzugreifen, woher es seine meisten Reichthümer bezog, in Ostindien. Und um dort der Herrschaft der Engländer ^ ein Ende machen zu können, wollte er beginnen mit der Eroberung Ägyptens. Dahin also segelte er am 19. Mai 1798 mit einer ansehnlichen Flotte, gewann die Insel Malta durch Verrath und landete glücklich am 1. Juli an der ägyp- tischen Küste bei Alexandrien. Und im Angesicht der ungeheuren Pyramiden, die Jahrtausende gestanden,hatten, erfocht Napoleon seinen ersten Sieg, worauf er siegreich ganz Ägypten durchzog. Unterdessen ward die französische Flotte von dem englischen Admiral Nelson an der ägyptischen Küste bei Abukir am 2. Aug. 1798 vernichtet. Der französische Admiral Brueyes flog mit seinem Admiralschiff und elf- hundert Mann Besatzung in die Luft. Türken und Engländer zogen in gewaltigem Heere von Syrien heran. Und ob auch Napoleon ihnen zuvorkam, so war er doch in Syrien nicht glücklich; Hunger, Pest und Klima rieben sein Heer auf. Zu gleicher Zeit wurden in Europa, wo sich eine neue große Verbindung gegen Frankreich geschlossen hatte, alle französischen Heere geschlagen, alle Eroberungen gingen verloren, und im Innern Frankreichs selbst herrschte große Unzufriedenheit. Da be- sann sich Napoleon keinen Augenblick, verließ sein Heer, bestieg ein Schiff, entging den ihn verfolgenden Engländern wie durch ein Wunder rmd war in Paris, ehe man es sich versah. An der Spitze der Sol- daten gab er Frankreich noch im Jahr 1799 eine neue Verfassung und nahm als der erste der drei Consuln die oberste Gewalt an sich. Bald stellte er auch das Glück der französischen Waffen wieder her und rettete Frankreich von der drohenden Gefahr. Denn er stieg über den St. Gotthardsberg nach Italien und erfocht am 14. Juni 1800 den glänzenden Sieg bei Marengo, und schon im Jahre 1801 brachte er den für Frankreich äußerst vortheilhaften, für Deutschland in seinen

10. Nr. 22 - S. 24

1904 - Breslau : Hirt
24 Schleswig-Holstein. § 31. §31. Schkesn ig-Kokllein (18 900 qkm, 1400000 E.) liegt zwischen der Ost- und Nordsee und zieht sich von der Elbe bis zur Königsau hin. N. von der Eider liegt Schleswig, sndl. davon Holstein. An dieses stößt im S. Lauenburg. — An der Ostsee ist das Land hügelig und fruchtbar. Hier gibt es herrliche Buchenwälder, Getreidefelder und Obstgärten, auch fischreiche Seen. Die Ostsee macht tiefe Einschnitte in das Land, Föhrden genannt. An ihnen liegen Handelsstädte, in denen im Sommer reges Leben herrscht. Der längste und schmälste Busen ist die Schlei. An ihr liegt Schleswig. Durch diese Busen werden Halbinseln gebildet. Nördlich vom Flensburger Busen liegt der Sundewit, der Garten von Schleswig, auf ihm Düppel, bekannt durch die Erstürmung der Schanzen 1864. Südlich davon liegt Angeln, die Heimat der nach England ausgewanderten Angeln. Aus diesem östlichen Striche, besonders aber in Angeln, sind Äcker und Wiesen von lebendigen Hecken umgeben, welche auf aufgeworfenen Wällen stehen. Dies Buschwerk wird Knicks genannt, weil es nach einer Reihe von Jahren geknickt, d. h. umgehauen wird. Das Vieh kann in diesen eingezäunten Wiesen (Koppeln) ungehütet weiden. — In der Mitte läuft bis nach Jüt- land ein bitrrer Rücken hin. Heidekraut, Torf und Sand sind hier vor- herrschend. Nur an den Bächen gibt es schöne Wiesen, Felder und Dörfer. — An der Nordsee zieht sich Marschland hin. Hier findet man vorzüglich Weizen, Gerste, Hafer, herrliche Wiesen. Die Bewohner beschäftigen sich darum mit Ackerbau, Pferde- und Rindviehzucht. Zum Schutze des Landes gegen die Meeresfluten haben sie Deiche, d. h. Dämme gebaut. Zur Flutzeit reicht das Meer oft bis an den Fuß der Dämme, zur Ebbezeit tritt es weit zurück. Dann liegt der Boden des Meeres weithin bloß da. Viele Seevögel suchen sich dann hier Nahrung (Fische, Krebse, Muscheln). — Die Bewohner sind meistens deutsch und evangelisch, nördl. von Flensburg wohnen Dänen. Zu den Deutschen gehören die Friesen im W. des Landes und auf den. Inseln; sie treiben Fischerei und Schiffahrt. Die Provinz bildet nur einen Regierungsbezirk: Schleswig. Schleswig, an der Schlei, Hptst. Flensburg, die regste Handels- und Fabrik- stadt von Schleswig. Kiel, 120 000 E., Hauptkriegshafen der deutschen Flotte an der Ostsee, Univers., Werften, Handel. Altona, 160000 E., Seehandel. Glückstadt,, Handel. Wandsbek, ganz nahe bei Hamburg, bekannt durch den Dichter Claudius' (Wandsbeker Bote). Rendsburg, am großartigen Kaiser Wilhelm-Kanal, der von Kiel tiber Rendsburg zur untern Elbe führt und somit die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Das frühere Herzogtum Lauenburg bildet jetzt den Kreis Lauenburg. Städte' darin ftnb: Lauenburg, a. d. Elbe, und Ratzeburg, auf einer kleinen Insel im gleich- namigen See. Im „Sachsenwalde" Friedrichsruh mit der Grabstätte des ersten Reichs- kanzlers. Zn Schleswig-Holstein gehören mehrere Inseln. In der Ostsee liegen: Alsen und Fehmarn. Alsen ist fruchtbar. Ans ihr Sonderbnrg, eine' kleine Festung. Eine Schiffsbrücke verbindet sie mit Düppel. — * In der Nordsee liegen mehrere große und viele kleine Inseln. Die größten sind Sylt und Föhr, auf beiden besuchte Seebäder. Die kleineren Inseln heißen Halligen; sie sind die letzten von den Sturmfluten verschonten Über-
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